El Salvador

 

23. und 24.3. 2018 Über die Grenze zum Pazifik
Wir verlassen das schöne Hotel Costalinda schon kurz nach 7 Uhr nach einem dürftigen Frühstück. Es sind noch gut 50 km zur Grenze nach El Salvador. Es läuft gut, wir sind schon um halb zehn an der Grenze. Wir fahren an den ganzen Trucks, die uns am Morgen überholt haben, wieder vorbei. Es ist eine kilometerlange Schlange, die auf die Abfertiung wartet. Sowohl die guatemaltekische Ausreise als auch die salvadorianische Einreise klappen problemlos. Es ändert sich nach der Grenze nicht viel. Auch hier wieder kilometerlange Truckschlange. Die Straße bleibt gleich schlecht, der Müll links und rechts der Straße wird auch nicht weniger. Wir haben weitere 50 km in jetzt sengender Hitze zu fahren. Einige kurze Trinkstopps schaffen nur kurzfristig Abhilfe. Trotzdem sind wir kurz nach 12 Uhr in Acajutla, unserem Etappenziel. Hier suchen wir aber erst mal vergeblich nach einer Unterkunft. Anscheinend gibt es in der ganzen Stadt keine Unterkunft. Wir versuchen, an den Pazifik zu gelangen, landen aber in einem Containerhafen. Frustriert kehren wir um. Den Pazifik werden wir die nächsten Tage schon noch genießen können.
Außerhalb des Ortes finden wir ein akzeptables Stundenhotel. Zum Abendessen geht es dann mit dem Rad zu einem nahegelegenen Restaurant.
Die Salvadorianer scheinen gesellschaftliche Leute zu sein. Bald haben wir einen jungen Salvatorianer an unserem Tisch, der uns seine Geschichte erzählt. Schnell merke ich, dass er vom Bürgerkrieg traumatisiert ist. Immer wieder schildert er Erlebnisse und zeigt uns einen Einschuss am Hinterteil. Von Deutschland kennt er nur Bayern München und Adolf Hitler.
Am heutigen Morgen geht es ohne Frühstück schon um 6 Uhr los. Es soll wieder sehr heiß werden und wir wollen gegen Mittag in Libertad am Pazifik sein. Die ersten 25 km sind flach, es ist wenig Verkehr, wir können auf einer 2 m breiten Schulter fahren. Danach gibt es stetiges Auf und Ab, immer wieder weg vom Pazifik und wieder hin. Teilweise haben wir grandiose Aussicht auf die Küste, ohne allerdings ganz an den Strand zu kommen. Das ist dann erst kurz vor La Libertad möglich. Trotz fast 1000 hm und 84 km sind wir schon vor 12 Uhr am Ziel. Allerdings gestaltet sich die Hotel- und Banksuche problematisch. Am Ortsausgang finden wir dann doch noch ein schönes Hotel mit Pool, nur wenige Meter vom Pazifikstrand entfernt. Nach einem kühlen Bier genießen wir dann ein „Warmbad“ im Pazifik. Von Erfrischung keine Spur – er hat sicher 27° Temperatur. Die Gegend hier ist scheinbar ein Hotspot für Wellenreiter.
Ob ich den Bericht absetzen kann ist zweifelhaft. Das Internet hier ist eine größere Katastrophe.
Die Etappen:
23.4. Chiquinquilla(Guate) – Acajutla,(ES) 104 km. 540 hm, max.42°, Hotel ?
24.4. Acajutla – La Libertad, 84 km, 964 hm, max. 49°, Hotel Rincon Familiar, La Libertad

Achtung: Bei dem Vulkan handelte es sich nicht um den Acatenango, sondern um den Fuego. Er ist sehr aktiv, bereits im Februar dieses Jahres mussten die Anwohner evakuiert werden und der Flughafen vaon Guatemala gesperrt werden.

Leider kann ich keine Biloder übertragen, das Internet ist zu schwach.

 

25.3. 2018 Ins Landesinnere von El Salvador

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Der Wecker klingelt wieder kurz nach 5 Uhr. Um 6 Uhr wollen wir starten. Leider geht es nicht. Wir sind eingesperrt. Das hermetisch abgeriegelte Hotelgelände öffnet erst um 7 Uhr. So heißt es, eine Stunde später abzufahren. Frühstück gibt es nicht. Wir begnügen uns von den herabgefallenen Mangos. Die schmecken köstlich. Übrigens liegen die hier überall rum wie bei uns die Mostäpfel – keiner bückt sich danach. Wir fahren die ersten 50 km genau nach Osten, das heißt in die noch tiefstehende Sonne. Der Verkehr ist angenehm ruhig. Wir nehmen nach 30 km einen „Stehimbiss“ zu uns, dann geht es auf der Autopista in Richtung Zacatecoluca. Dort nehmen wir einen zweiten Imbiss zu uns, bevor es auf einer Nebenstraße nach San Vicente weitergeht. Vor dem letzten richtigen Anstieg versuchen wir eine Comida zu finden – vergeblich. So erreichen wir kurz nach 12 Uhr schon unser Ziel. Dort nehmen wir das erste richtige Essen zu uns, bevor wir auf Hotelsuche gehen. Wieder einmal hilft uns Google Maps. Wir finden einen Kilometer entfernt eine passable Unterkunft. Sogar mit funktionierendem Internet. So gibt es heute auch mal wieder Bilder.

Die Etappe: La Libertad – San Vicente, 78 km, 834 hm, Temp. max. 45°, Hotel Posada San Paplito

 

26.3. 2018  Berg- und Talfahrt durchs salvadorianische Hinterland

Diesmal schaffen wir es tatsächlich, um 6 Uhr vom Hotel wegzufahren. Das Tor ist diesmal schon geöffnet. Gestern Abend hat sich  eine amerikanische religiöse Gruppe  eingecheckt.  Sie singen den ganzen Abend schöne Lieder – eine willkommene Abwechslung zu dem Lautsprecher-Terror, der einem in jeder Stadt entgegenschallt.

Gleich nach dem Start in San Vicente geht es ordentlich hoch. Der Track führt uns steil den Hang hinauf. Erst auf Pflastersteinen, dann auf loser Erde. Komme ordentlich beim Hochschieben ins Schnaufen, es sind wohl deutlich über 20% Steigung. Hermann schimpft: Man sollte nicht immer dem Garmin folgen. Da hat er wohl heute ausnahmsweise recht. Irgendwann erreichen wir dann doch die geteerte Hauptstraße. Einige Kilometer ist sie ganz neu geteert. Auch der 2m breite Seitenstreifen ist gut befahrbar. Aber man darf sich nicht zu früh freuen. Nach wenigen Kilometern kommt eine Baustelle und danach ist wieder teilweise holpriger, löchriger Asphalt angesagt. Nach dem ersten steilen Anstieg folgt eine lange Abfahrt zum Rio Lempa, danach steigt es wieder über 500 hm an. Der Verkehr nimmt jetzt stetig zu. Gut, dass wir noch einen Seitenstreifen haben. Der ist aber dann bei der letzten Abfahrt nach San Miguel nicht mehr befahrbar – von vielen Löchern übersät.

Nachdem wir unterwegs nur eine kurze Rast eingelegt haben, nehmen wir dann das Frühstück zusammen mit dem Mittagessen an einer Tankstelle am Stadtrand von San Miguel zu uns. Es ist kurz nach 12 Uhr. Wir sind nur noch auf 180 m Höhe und die Hitze ist enorm – deutlich über 40 °. Wenn du aus einem klimatisierten Raum ins Freie kommst, dann bleibt dir förmlich die Luft weg.

Unser Ziel ist eigentlich das Tourizentrum Altos de las Cuevas. Nach einigem  Fragen finden wir es auch. Allerdings gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit. So fahren wir zurück und quartieren uns am besten Hotel der Stadt ein – im Hotel Tropical. Es ist gerade noch mit unserem Budget zu vereinbaren. Aber wir wollen morgen nach 5 anstrengenden Etappen einen Ruhetag einlegen. ( 440 km, 4000 hm) Und da ist uns ein ruhiger Ort mit Annehmlichkeiten wie einem Swimming-Pool gerade recht.

Direkt nach dem Check-Inn gehen wir sofort zum Pool – wir wollen uns abkühlen. Dort empfängt uns schon ein amerikanischer Investment-Banker, der uns sofort zum Bier einlädt. Als er unsere Geschichte hört, spendiert er gleich noch eines. Zum ersten Mal trinken wir ein Bier im Pool. Aber das scheint in San Salvador ganz normal zu sein. Wir waren schon Zeugen von wahren  Pool-Bierpartys. Wahrscheinlich ist es tagsüber auch gar nicht anders auszuhalten.

Die Etappe: San Vicente – San Miguel, 91 km. 1102 hm, 5:30  unterwegs, max. 49° Hotel Tropical Inn, San Miguel.

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27.3. 2018 Ruhetag in San Miguel

Ausschlafen geht leider nicht – unser Unterbewusstsein ist schon auf 5 Uhr programmiert. Aber es ist trotzdem schön, sich nochmals umdrehen zu können und nicht die Satteltaschen packen zu müssen. Es erwartet uns ein gar nicht mehr gewohntes, tolles Frühstücksbuffet . Danach ist einfach relaxen am und im Pool angesagt. Es ist zu heiß, um irgenentwas zu unternehmen. So planen wir im klimatisierten Zimmer die Reststrecke. Wir kommen auf 20 Tage auf dem Rad, unterbrochen von bis zu 8 Ruhetagen. Das beruhigt. Allerdings warten noch 1600 km bei etwas über 10 000 hm auf uns. Doch die werden wir in 4 ppetitliche Einheiten aufteilen.

Wir haben inzwischen Frieden geschlossen mit den Salvatoris. Sie sind sehr freundlich und hilfsbereit. Von dem gefährlichsten Land der Welt ist nichts zu spüren. Sieht man einmal ab von dem vielen Polizei- und Wachpersonal, das mit Pumpguns an jeder Bank, Tankstelle und größeren Geschäften steht. Aber die sind ja nicht unser Problem, sondern unser Schutz.

Morgen wird es nur eine Kurzetappe geben, da wir die Grenze zu Honduras übermorgen überschreiten wollen, um nur einmal in Honduras nächtigen zu müssen.

P1020289
Mit dem Rad direkt ins 4-Sterne Hotel

 

28.3.2018  Zum letzten Mal El Salvador

Gut erholt starten wir nach einem guten Frühstück und  genauso gut regenerierter Muskulatur zur Kurzetappe nach Santa Rosa de Lima. Es läuft richtig leicht und die kurzen Steigungen bringen uns nicht groß ins Schwitzen. Auch scheint es heute etwas kühler.  Das heißt, statt 38° nur 34°: So sind wir schon um kurz nach 10 Uhr am Etappenziel. Wir fragen nach den Grenzöffnungszeiten und bekommen verwirrend unterschiedliche Antworten. Manchmal sagen sie, die Grenz sei schon ab Donnerstag über die SemantaSanta-Feiertage ganz geschlossen, die anderen sagen ab Freitag. Wir finden ein Reisebüro, das uns hoffentlich die richtige Auskunft gegeben hat. Ab Samstag sei die Grezne wahrscheinlich nicht mehr 24 Stunden geöffnet, sondern nur noch tagsüber. Allerdings müssten wir für den Grenzübertritt nach Nicaragua ein Papier ausfüllen, das fünf 5 Tage vor unserem Grenzübertritt dort sein müsste. Ein Mitarbeiter erledigt das für uns. Damit hoffen wir, die nächsten Tage sowohl gut über die honduranische wie auch nicaraguanische Grenze zu kommen. Wir werden es sehen..

Die Etappe: San Miguel – Santa Rosa, 42 km, 450 hm, 2:30 unterwegs, Hotel Cocos, Santa Rosa, max, 36 °

Bilder gibt es heute kein.

 

 

 

Ein Kommentar zu „El Salvador

  1. Hi, Gott sei Dank seid Ihr weiterhin ohne Sturz und gesund, sodass ich nach wie vor Deine Reiseberichte und Bilder genießen kann. Ihr habt in mir die Sehnsucht nach Biken geweckt und ich bin deshalb am Wochenende das erste Mal im Altdorfer Wald unterwegs gewesen (Süh, Weissenbronnen, Fuchsenlohe, Hintermoos etc.). Allerdings bei nur ca. 10 Grad plus und teilweise noch Schneematsch und Eisplatten. Bergab ohne Spikes nicht ohne! Also Euch „Glück auf“ bzw. „ohne Felgenbruch“! Herzliche Grüsse auch an Hermann von Dietmar!

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