29.3.2018 Bienvenidos en Honduras
Es klappt immer öfters: Ziemlich genau um 6 Uhr kommen wir in Santa Rosa de Lima weg. Das ist auch gut so. Wir haben heute eine lange Etappe mit Grenzübertritt. Bis zur Grenze läuft es sehr flüssig – wenig Verkehr bei passabler Straße. An der salvadorianischen Ausreise geht es auch flott, in einer knappen halben Stunde sind wir durch Es geht über die Brücke, die sich über den Grenzfluss spannt, zur honduranischen Einreise. Auch dort haben wir Glück. Nur wenige Leute sind vor uns. Hinter uns wird die Schlange immer größer. Gut, dass wir so früh dran waren. Auch hier sind wir in einer knappen halben Stunde durch. Honduras soll ja noch ärmer sein als die bisher durchreisten Länder. Wir spüren erstmal nichts davon. Die Straße ist ziemlich neu, ist sehr breit und es hat wenig Verkehr. In meinem Bike-Führer steht, dass die Leute hier genau so mager sind wie die Rinder und die Maiskolben. Unser erster Eindruck ist ein anderer: Fastfood und CocaCola haben auch hier Einzug gehalten und haben die meisten Leute „verunstaltet“.
Schon nach wenigen Kilometern in Honduras der erste Schock: Wir sehen, wie vermummte Gestalten vor uns Autos anhalten und wild gestikulieren. Auch wir werden von den wilden Gestalten mit grässlichen Masken angehalten. Es stellt sich heraus, dass es hier anscheinend ein Semana Santa-Brauch ist, maskiert und verkleidet herumzulaufen, Autos anzuhalten und eine kleine Geldspende zu fordern. Nachdem sich bei uns der erste Schreck gelegt hat, werden wir noch zweimal zu unfreiwilligen Geldspendern. Wir sind dann froh, endlich ungestört weiterradeln zu können.
Es rollt weiterhin gut. Es geht praktisch immer durch von der Sonne verbrannte Savanne. Hier wachsen nur ein paar Sträucher. Landwirtschaftlicher Anbau ist nicht möglich. In San Lorenzo am Pazifik machen wir eine kurze Mittagpause. Kurz danach hat Hermann einen Plattfuß- Der ist schnell repariert und es geht bei sengender Hitze auf die letzten 30 km. Die Strecke ist flach und wir haben jetzt Rückenwind. Dann erwischt es auch mich. Mein Hinterrad verliert Luft. Es steckt eine Riesenklammer im Reifen. Das hilft auch schlauchlos nichts mehr. Hier kommt jetzt zum ersten Mal die macSalami zum Einsatz, die ich gottseidank dabei habe. Hermann schafft es, damit die beiden Löcher zuzustopfen und nach einer guten halben Stunde ist auch diese Panne behoben.
So schaffen wir es doch noch, um 15 Uhr am Etappenziel in Choluteca zu sein. Und das trotz Grenzübertritt, 2 Pannen und 107 km Fahrt. Chapeau!
Allerdings hat Hermann jetzt keinen Schlauch mehr. Der alte war nicht reparabel und in ganz Choluteca haben wir kein Radgeschäft gefunden, das geöffnet hat. Das wird auch morgen so sein. Wir haben es gespürt: SemanaSanta sind in Mittelamerika die heiligsten Feiertage, da geht fast nichts. Hoffen wir, dass wir die nächsten zwei Tage pannenfrei bleiben.
Das bei Booking-com. vorgebuchte Hotel finden wir relativ schnell. Wir sind wieder einmal froh, einen klimatisierten Platz zu haben, um uns runterkühlen zu können.
Die Etappe: Santa Rosa de Lima (ES) – Choluteca (HO), 107 km, 560 hm, 9:03 Std. Unterwegs, max. 48° Temp.
Hi, wieder tolle Bilder! Für die Strapazen seht aber auch Ihr noch recht gut aus! Immerhin hatten wir heute mit 20 Grad in Vogt etwa die Hälfte von Euren Temperaturen erreicht! Bin gespannt ob Ihr die nächsten Tage ohne Platten übersteht! Viel Glück, halte Euch die Daumen! Dietmar
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